Welche komplikationen gibt es bei atopischen ekzemen?
Kann sich das Ekzem verschlimmern?
In den meisten Fällen ist ein Ekzem harmlos: Der Juckreiz kann zwar unangenehm und die psychologischen Auswirkungen können erheblich sein, aber ein Ekzem stellt an sich keine lebensbedrohliche Gefahr für die Gesundheit dar. Außerdem lässt sich das Ekzem mithilfe von Behandlungen und einer Anpassung des Lebensstils lindern.
In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen und sich zu einer schwereren Form entwickeln.
Komplikationen beim atopischen Ekzem
Fall 1: Das Ekzem breitet sich aus
Ein allgemeines Ekzem ist sehr selten, d.h. dass sich das Ekzem fast über den ganzen Körper ausbreitet: über 90% der Haut sind betroffen. Die Rötung wird von Schuppung begleitet, manchmal aber auch von sehr starkem Juckreiz (Pruritus) und Ödemen. Dieses Syndrom stellt einen dermatologischen Notfall dar, der eine Krankenhauseinweisung erfordert.
Ein Ekzem, das den ganzen Körper betrifft, wird auch als Erythrodermie bezeichnet.
Fall 2: Das Ekzem führt zu einer Infektion oder einer Superinfektion
Atopische Haut ist geschwächt und anfälliger für bakterielle und virale Infektionen
Infektion oder Superinfektion durch Bakterien
Die Kratzwunden des Ekzems können zu einer bakteriellen Superinfektion führen, die meist durch den Bakterienstamm Staphylococcus aureus verursacht wird.
Dabei tritt gelbes Nässen auf, die Krusten werden gelblich und die Flecken werden schmerzhafter. Gehen Sie zum Arzt, da höchstwahrscheinlich schnell eine Antibiotikabehandlung verschrieben werden muss.
Infektionen oder Superinfektionen durch Viren
Molluscum contagiosum
Eine kleine Wunde oder ein kleiner Kratzer genügt, damit das Virus die Haut befallen kann. Manchmal sind es also Kratzwunden, die dem Virus hier die Türe öffnen. Dann brechen kleine, reiskorngroße, runde Warzen auf der Haut aus, die rosa oder hautfarben sind.
Herpes
Wenn kleine Bläschen auf der Rötung des Ekzems erscheinen und sich der Allgemeinzustand verändert, kann dies auf eine Superinfektion durch Herpes hindeuten. Herpes kann die Läsionen des Ekzems verkomplizieren. In diesem Fall ist eine antivirale Behandlung erforderlich.
Wie lassen sich Komplikationen bei Ekzemen vermeiden?
Dem Kratzen widerstehen
Umso mehr man sich kratzt, desto größer ist das Risiko einer Infektion oder Superinfektion, da man Läsionen in der Haut erzeugt, und diese dadurch schwächt. Daher ist es so wichtig, das Kratzen zu vermeiden und z.B. die Fingernägel kurz zu schneiden, damit kein Risiko besteht!
Fällt es Ihnen schwer, zu widerstehen? Hier sind einige Tipps und Tricks, die helfen, weniger zu kratzen.
Den Kontakt mit Menschen mit „Fieberblasen“ vermeiden
Lippenherpes kann zu einer Superinfektion des Ekzems mit dem Virus führen, die schwerwiegend sein kann, wenn das Ekzem großflächig ist. Aus diesem Grund wird empfohlen, sich von Menschen mit Lippenherpes fernzuhalten.
Atopische Haut schützen
Wenn es sich um ein atopisches Ekzem handelt, ist die Hautbarriere durchlässiger. Sie muss dabei unterstützt werden, sich so gut wie möglich wieder aufzubauen, um Komplikationen zu vermeiden. Denken Sie daran, Ihren Feuchtigkeitspflege richtig anzuwenden!
Ekzeme können psychische Auswirkungen haben
Weil Ekzeme sichtbar sind und immer noch zu viele falsche Vorstellungen über sie bestehen, aber auch weil der Juckreiz besonders unangenehm sein kann, können sie die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen. Dieser durch das Ekzem verursachte psychische Leidensdruck muss ernst genommen werden: Es gibt Möglichkeiten, ihn zu mildern, wenn er auftritt.