Ekzem und stress

Atopisches ekzem und gefühle

Atopisches ekzem und gefühle

Stress ist nicht die Ursache des Ekzems, sondern ein erschwerender Faktor

Wenn man in Prüfungszeiten oder unter Druck am Arbeitsplatz ein Ekzem hat, lässt sich oft beobachten, dass sich die Emotionen auf die Krankheit auswirken. Dabei ist Stress nicht die Ursache des Ekzems, sondern ein verschlimmernder Faktor. 

Was ist Stress eigentlich ?

Stress ist definiert als emotionale und körperliche Reaktionen des Körpers auf eine bestimmte Situation oder auf Stressfaktoren.

Normalerweise wird er durch Situationen ausgelöst, die eine „Gefahr“ für den Betroffenen darstellen und möglicherweise eine Anpassung erfordern. 

Covid-19 oder nicht, wieso sollte man psychologische Unterstützung für einen besseren Umgang mit der Krankheit in Betracht ziehen ?

Die Rahmenbedingungen der Covid-19-Epidemie sind beängstigend. Orientierungslosigkeit, Angst vor der Krankheit, soziale Isolation - für viele von uns löst die Pandemie neue Sorgen aus. Aber abgesehen von äußeren Ereignissen, die potenziell Stress verursachen können, ist ein atopisches Ekzem im Alltag immer schwer zu ertragen: Schmerzen, fremde Blicke, Verzweiflung, Einsamkeit, Schuldgefühle, Interessenverlust … Die Pandemie erzeugt also einen ständigen Stress, der auch die Ekzemsymptome verschlimmern kann.

Auch wenn die Psychologie immer noch von vielen Vorurteilen geprägt ist, hilft die Begleitung durch einen Psychologen dabei, zu erkennen, was in einem vorgeht, und kann die verschiedenen Emotionen, die mit der Krankheit verbunden sind, deeskalieren.

An wen kann man sich wenden ?

Bei psychischen Schwierigkeiten gibt es viele Möglichkeiten, den Betroffenen zu helfen. Speziell im Zusammenhang mit Covid-19 können Sie sich an eine spezielle Beratungsstelle oder an ein medizinisch-psychologisches Zentrum in Ihrer Nähe wenden. Sie können sich auch einfach mit Ihren Angehörigen oder vertrauenswürdigen Arbeitskollegen über die erlebten Emotionen austauschen.

Gerade in dieser besonderen Situation gibt es viele solidarische Verhaltensweisen, und Sie sollten nicht zögern, sich mit anderen auszutauschen. Wenn Sie eine umfassendere Betreuung im Zusammenhang mit dem Ekzem, von dem Sie betroffen sind, wünschen, können Sie sich an die sogenannten Atopieschulen wenden. Diese Einrichtungen sind auf die Behandlung dieser Krankheit spezialisiert. Ihre Teams bieten therapeutische Schulungsprogramme mit psychologischer und medizinischer Betreuung an. 

Die Rolle der Gefühle bei Ekzemen: Henne oder Ei ?

Es trifft zu, dass sich die Ekzemsymptome umso mehr verstärken, je größer der psychische Leidensdruck ist. Dennoch ist Stress nicht die Ursache von Ekzemen, kann aber zu ihrer Verschlimmerung beitragen..  

Es gibt fünf Faktoren, die das Ekzem verschlimmern können : 

  • Reizstoffe 
  • Allergien 
  • Gefühle 
  • Mikroben
  • Das Ekzem selbst: Je mehr Ekzeme man hat, desto stärker werden die Symptome. 

Wie stark wirkt sich die Psyche auf den Krankheitsverlauf aus ?

Seine Gefühle zu unterdrücken ist unmöglich, aber sie zu verstehen hilft, Abstand zu gewinnen und sich um sich selbst zu kümmern. Ein angemessenes Selbstwertgefühl macht es dem Betroffenen leichter, seine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Placebo-/Noceboeffekte: Zahlreiche Studien belegen, dass sich die Überzeugungen der Betroffenen auf die Behandlung und deren Wirksamkeit auswirken. Dieser Effekt dürfte in der Größenordnung von 30% liegen und könnte bei bestimmten Krankheitsbildern bis zu 60-70% betragen.

Unterschätzen wir also nicht unsere eigene Kraft zur Heilung oder Verbesserung !

Das Wesen des Menschen ist ein Ganzes: Körper - Geist - Energie. Krankheiten werden durch eine Störung des Gleichgewichts ausgelöst, die chinesischen Ärzte sprechen von „Akkumulation“, und alles beginnt in unserem Geist...

Jean-Marc Chavigny

Die Begleitung durch eine Fachkraft ermöglicht eine Wiederherstellung des psychologischen Gleichgewichts und trägt dazu bei, den Placebo-Effekt zu verstärken.

Wie findet man die Motivation für eine Behandlung ?

Mehrere Punkte sind entscheidend, um die Motivation zur Selbsthilfe (wieder) zu finden : 

  • An sich arbeiten: das Selbstwertgefühl stärken, konkrete Lebenspläne identifizieren usw. 
  • Begleitet werden: Eine Bezugsperson (Pflegepersonal oder nicht) finden, die den Betroffenen unterstützt; Ansätze wie Psychogenealogie, Psychotherapie, Meditation, Waldtherapie, therapeutisches Make-up erkunden.  
  • Die Veränderungen priorisieren, die Sie in Ihrem Leben vornehmen möchten, und dabei auf Ihr eigenes Tempo achten: Akzeptieren Sie Hindernisse und die Tatsache, dass Sie nicht alles beim ersten Versuch schaffen (Kaizen oder die Methode der kleinen Schritte). 

In der Atopieschule in Nantes werden verschiedene Workshops angeboten, um die Motivation der Betroffenen zu fördern : 

  • Workshops für Selbstwertgefühl 
  • Workshops „Besser mit seinen Emotionen leben“ 
  • Workshops „Aktiv werden für die eigene Gesundheit“, verbunden mit einer praktischen Umsetzung: Gesang und Sylvotherapie, Achtsamkeit (5 Sinne, Atmung) im Wald von Gâvre. 
  • Zusammenarbeit mit integrativer Medizin (Energetiker, Akupunkteur usw.) 

Warum fühlt man sich schuldig, wenn man Ekzeme hat ?

Schuldgefühle der Patienten

Da es zahlreiche Missverständnisse über die Ursachen von Ekzemen gibt, hören Betroffene oft, dass das Problem in ihrem Kopf liegt. Dementsprechend fühlen sie sich schuldig, ohne zu wissen, was sie falsch gemacht haben. 

Schuldgefühle der Eltern

Viele Eltern fühlen sich schuldig, wenn ihr Kind leidet. Da es sich jedoch um eine multifaktorielle Krankheit handelt, gibt es aus genetischer Sicht keinen Grund, warum Eltern sich so fühlen sollten. 
 
 
Zusammenfassung 
 
Man muss seine Krankheit gut kennen, um ihre Langfristigkeit zu akzeptieren und Maßnahmen zu ihrer Bewältigung zu ergreifen. Es ist völlig normal und legitim, das Ekzeme als psychisch belastend zu empfinden. Die Behauptung, die Krankheit habe keine Auswirkungen auf das Leben des Patienten, kommt einer Realitätsverweigerung gleich. Sich seiner Gefühle bewusst zu werden, bringt diese Realität zurück und ermöglicht es, einen großen Schritt in Richtung des Wunsches nach einer Behandlung zu machen.

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